Ich bin gern allein. Das mag mit meinem Job zu tun haben, bei dem ich den ganzen Tag viel mit Menschen kommunizieren muss. Daher genieße ich die Ruhe in der Natur. Aber selbst am Wochenende ist es gerade im Sommer teilweise sehr voll in den Bergen. Umso schöner finde ich es, dass es noch Plätze gibt, an denen man auch am Wochenende seine Ruhe findet. Einer dieser Plätze ist der Salfeinssee in Tirol. Dass man dort nicht allzu viele Menschen trifft, mag vermutlich am relativ steilen Aufstieg und dem Fehlen einer bewirteten Alm liegen. Die einzigen Gefährten, die man antrifft, sind ein paar Kühe.

Der Weg zum See ist im Sommer vom pinken Almrausch geprägt und einfach nur wunderschön anzusehen. Der Salfeinssee selbst gleicht eigentlich viel mehr einer übergroßen Pfütze, die als Badeplatz und Toilette für die Kühe dient, was seiner Schönheit aber in meinen Augen keinen Abbruch tut.

Ich genieße es dort oben zu sitzen und stundenlang die Spiegelung der Kalkkögel im See zu betrachten. Wie das grelle Tageslicht langsam verschwindet und die Berge immer mehr in ein zartes bis kräftiges Rot taucht. Der See lässt das Spiegelbild des Mondes sanft tanzen und ich kann die Ruhe genießen. So lassen sich einen Moment alle Sorgen des Alltags vergessen.