Schon beim Anflug auf Edinburgh und dem Blick auf die hell erleuchtete Schotten-Metropole wusste ich, dass dieser Trip etwas Besonderes wird. Nicht nur, weil ich mich seit drei Jahren mal wieder in ein Flugzeug gewagt hatte, sondern weil die Voraussetzungen bestens waren: die Gesellschaft einer hervorragenden Crew, vielversprechende Wetterbedingungen fürs Fotografieren und einige atemberaubende Spots auf der Isle of Skye - das Abenteuer war greifbar. Nach einer kurzen Nacht in Edinburgh und dem ersten von vielen typisch schottischen Breakfasts (viele Kohlenhydrate, viel Fett, wenige Vitamine) machten wir uns im Mietwagen auf den Weg durch das schottische Hochland. Nach einem Zwischenstopp in den Glencoe Mountains und am berühmten „James Bond Spot“ aus Skyfall, Glen Etive, überquerten wir die Brücke zur Isle of Skye nach 1,5-tägiger Fahrt. Vor Ort wartete die nächste Premiere: Zum ersten Mal in meinem Leben bezog ich ein Hostel. Es entsprach den gängigen Vorurteilen, hatte aber trotzdem seinen Charme: Altes Dachgebälk, spartanische Einrichtung, kein Handynetz und scheinbar errichtet auf einer Schafweide. Trotzdem trafen wir viele andere Abenteurer aus der ganzen Welt, die nur darauf warteten, uns ihre Geschichte zu erzählen. In den nächsten Tagen suchten wir einige bekannte Spots auf, erkundeten aber auch viele unbekannte Orte. Das schottische Wetter versuchte oftmals, uns einen Strich durch die Rechnung zu machen, mit genügend Wechselkleidung im Gepäck war das aber kein Problem. Hier meine Top 3 Must Visits auf der Isle of Skye:

1. Quiraing: Noch nie habe ich eine solch atemberaubende Landschaft gesehen wie in Quiraing. Geprägt wird das naturbelassene Gebiet von schroffen Felswänden, Basalttürmen, die teilweise seit nachweislich 1500 Jahren hunderte Meter hoch in den Himmel ragen, und einem weitläufigen Blick in die Ferne. Einige Ecken bzw. Felsformationen sind nur mit Klettergeschick zu erreichen. Dennoch lohnt es sich, bis zum Ende der Abbruchkante zu gehen. Vom Parkplatz aus läuft man circa eine Stunde.

2. Neistpoint Lighthouse: Neistpoint mit seinem gleichnamigen Leuchtturm, bildet als kleine Halbinsel auf der Isle of Skye den westlichsten Punkt der Insel. Prägnant ist der weithin sichtbare runde Leuchtturm direkt an der Küstenkante. Ein hervorragendes Fotomotiv geben die steilen Klippen und der Gipfel des Waterstein Heads ab. Wer Glück hat, kann an Neistpoint Robben, Wale und sogar Delfine beobachten. Doch auch der Blick abseits der bekannten Motive lohnt: Nur wenige hundert Meter neben dem Leuchtturm bietet sich Touristen ein beeindruckender Blick über hunderte Meter hohe Klippen. Sie erstrecken sich, so scheint es, bis zum Horizont.

3. Kilt Rock: Wer erleben möchte, wie ein riesiger Wasserfall ins Meer kracht, muss diesen Spot besuchen. Kilt Rock mit seiner eindrucksvollen Küstenlinie sieht für viele Schotten scheinbar aus wie ein Schottenrock – der ungewöhnliche Name stammt von seiner Struktur, die an ein Karomuster erinnert. Auf der kreisrunden Aussichtsplattform schwebt der Besucher quasi über dem Nichts. Erst rund 100 Meter tiefer tost die See. Wer den Blick nach links wendet, kann den fotogenen Mealt Fall bewundern. Was man vor einem Trip nach Schottland noch bedenken sollte: Einkaufsmöglichkeiten und Handyempfang gibt es auf der Isle of Skye kaum. Auch Zivilisation sucht man oftmals vergeblich.

Nach fünf Tagen in der schottischen Wildnis durchquerten wir erneut das halbe Land im Mietwagen und erreichten den Flughafen Edinburg just in time. Das Highlight auf dem Rückflug zurück nach Deutschland: Nachdem wir eine Woche unter ständig wechselnden Wetterbedingungen das Land erkundeten, zeigte sich Schottland mit einem atemberaubenden Sonnenuntergang über den Wolken nochmal von seiner schönsten Seite.