Besonders Ende Herbst, wenn die Nebeldecken in den Niederungen oft ganz dicht werden und es scheint, als würde es nie so richtig Tag werden, „flüchte“ ich auf den Jauerling nahe Melk. Von St.Pölten aus ist er in gut 40 Minuten erreichbar und seine Höhe von knapp 1000m verspricht – nicht immer, aber oft – ein bisschen Sonnenschein und Licht außerhalb der „dunklen Zone“.

Meine liebste Wanderung dort führt mich von Maria Laach aus, in einem Rundweg durch dichten Nadel und Mischwald, direkt zum Gipfel, wo ein Aussichtsturm schon darauf wartet, zwecks noch besserer Rundumsicht erklommen zu werden. Am besten lässt man das Auto (die Nahverkehrsanbindung ist leider nicht sehr gut) in Maria Laach bei der Kirche stehen und folgt entweder dem Welterbesteig Wachau oder dem Weg Nr. 25 auf’s Gipfelplateau. Die Wege sind bestens ausgeschildert, ein Vergehen praktisch unmöglich. Oft liegt der Ort selber noch im Nebel, doch mit jedem Höhenmeter, den man überwindet, wird es heller und gerade an der Grenze zwischen Nebel und Sonne entstehen die herrlichsten Stimmungen. Aber auch wenn es die Sonne nicht ganz schafft, den Nebel „wegzubeissen“, ist diese Wanderung sehr lohnend und die Anreise wert. Die gute Luft (Maria Laach ist auch ein Luftkurort) und die Ruhe des Waldes sind ein richtiger „Gesundbrunnen“, eine Quelle des Wohlbefindens. Die reine Gehzeit beläuft sich auf etwa 2 Stunden, doch sollte man die eine oder andere Pause einplanen, um dieses Naturerlebnis so richtig aufzusaugen. Für Erfrischung ist am Gipfel gesorgt, doch sollte man sich vorher unbedingt nach den aktuellen Öffnungszeiten erkundigen.