Ein Monat, 3000 Kilometer, Gebirge, Wüsten, Meer und unzählige Begegnungen.
So könnte man meine Reise durch Marokko kurz und knapp zusammenfassen. Ich habe lange überlegt, wie ich die Fotos, die dabei entstanden sind präsentieren soll. Zu viele sind es am Ende geworden, um alle zu zeigen.

Den Anfang möchte ich deshalb mit dem Thema machen, das mir am meisten am Herzen liegt: Die Menschen Marokkos

Gastfreundschaft & Herzlichkeit

Insbesondere auf dem Land und in unberührteren Gegenden wurden wir sehr offen, ehrlich und interessiert empfangen, egal wohin es uns verschlug. Dabei hatte ich immer das Gefühl, dass dieses Interesse an uns Fremden nicht gespielt war. Auch wenn die Verständigung nicht immer ganz einfach war und mein Französisch nicht mehr das Beste ist, so war doch immer eine kleine Konversation möglich. Nach einiger Zeit versuchte ich auch ein paar kleine Floskeln auf Arabisch und in Berber-Dialekten zu lernen, was den Leuten auch immer direkt ein Lächeln ins Gesicht zauberte.

Bei zahlreichen Diskussionen konnte ich so teilweise einen tieferen Einblick in die marokkanische Gesellschaft bekommen und das Leben im Königreich besser verstehen. All diese schönen Erfahrungen haben letztendlich auch meinen Gesamteindruck geprägt.

Natürlich gab es auch weniger gute Erlebnisse mit extrem penetranten Händlern, aggressiven Jugendlichen und Betrügern. Wenn man die Augen in den großen Städten offen hält und auf sein Bauchgefühl hört, ist das aber auch kein Weltuntergang und definitiv nur eine Minderheit der Marokkaner. Ich kann nur jedem empfehlen, sich selbst ein Bild davon zu machen und dieses wahnsinnig interessante Land selbst zu besuchen.

Schwierigkeiten beim Fotografieren

Leider konnte ich meine Fotoserie nicht in dem Ausmaß fertigstellen wie ich es gerne wollte. In Marokko herrscht der Glaube, dass die Kamera die Seele gefangen nimmt und auch die islamische Prägung des Landes sind nicht gerade förderlich beim Fotografieren von Menschen. So war es gar nicht so leicht, gute Portraits zu bekommen. Der Großteil der Menschen, die ich gerne portraitiert hätte, lehnte leider ab. Manche wurden bereits bei der Frage nach einem Foto aggressiv – was wiederum zeigt, wie ungern sie fotografiert werden möchten. Umso dankbarer bin ich denjenigen, die im Folgenden zu sehen sind, denn sie sind es die meine Erinnerungen prägen.

Tipps zur Fotografie in Marokko

Wenn Du selbst vorhast, in Marokko Menschen zu fotografieren, könnten Dir meine Erfahrungen helfen, bessere Bilder zu bekommen:

1. Stelle Dich immer kurz vor, erkläre warum Du ein Foto machen möchtest und versuche die Person kurz kennenzulernen. Das schafft Vertrauen und führt am Ende auch zu den besseren Fotos.

2. Respekt. Gerade in den Städten laufen jeden Tag hunderte Touristen mit großen Kameras vorbei, die einfach draufhalten und sich nicht darum kümmern, dass viele aufgrund ihres Glaubens nicht fotografiert werden möchten. Sei anders, zeige Respekt und akzeptiere auch ein „Nein“.

3. Bring eine Instantkamera mit. Oft habe ich vor den eigentlichen Portraits zuerst ein Bild mit meiner Fuji Instax Mini gemacht und meinem Gegenüber geschenkt. Der Moment wenn das Bild sich entwickelt und manche Leute zum ersten Mal in ihrem Leben ein Foto von sich in der Hand halten ist einfach wunderschön und hat mir so manches Bild ermöglicht.

4. Kleingeld. Armut ist immer noch ein großes Problem in Marokko. Es schadet nie, ein paar 10 Dirham Münzen (ca. 1€) in der Tasche zu haben, um etwas zurückzugeben. Manche erwarten es, manche nicht. Ich finde es auf jeden Fall angebracht, eine kleine Entschädigung für die Zeit meines Gegenübers zu geben.

Genug Text, jetzt kommen endlich die Bilder! ;)