Nach Thailand und Vietnam kamen wir im September 2017 im wunderschönen Indonesien an. Es verging wieder einen Woche in Central-Java, bis wir in Banyuwangi in East-Java, direkt an der Bali-Meerenge mit unseren Backpacks eintrudelten. Wir hatten dort eine sehr nette Kontaktperson, die mit uns auf den „Ijen Crater“ stieg. Noch nie von diesen Namen gehört? Macht nichts, wir haben es davor auch nicht gewusst, um was es sich hier handelt...

Der Start für dieses Abendteuer war recht zeitig - nämlich 12:00 Uhr nachts. Nach nicht einmal 3 Stunden Schlaf packten wir unsere sieben Sachen und fuhren mit unserem Guide zum Base Camp des Ijen ́s. Die Fahrt dorthin war schon die erste Besonderheit an diesen noch recht frühen Tag. Mit einem alten Geländejeep hüpften wir förmlich über die ganzen Schlaglöcher der sehr erneuerungsfälligen Straße, vorbei an Kaffeeplantagen, Tabaksträuchern und Bananenbäumen zum Ausgangspunkt. Warum starteten wir eigentlich so früh? Wir wollten unbedingt das sogenannte „Blue Fire“ sehen, welches es nur hier gibt.

Mit Taschenlampen und Gasmasken ausgestattet, (erzähle ich später mehr darüber) wanderten wir mit einigen anderen Backpackern bis zum Kraterrand des Vulkans. Dort oben angekommen, konnte man die Aktivität des Vulkans durch 100 Meter hohe Schwefelwolken schon erahnen. Der Weg in den Krater hinein war für alle Beteiligten ein wirklich aufregendes Erlebnis, denn wie oft geht man schon in das Innere eines Vulkans. Schon bald aber kam einem der sehr penetrante Schwefelgeruch in die Nase gestiegen und dann waren alle sehr dankbar über die kleinen Gasmasken, welche wir zu Beginn erhalten haben. Ich habe zuvor das „Blue Fire“ erwähnt - nun standen wir genau davor! Man muss es fast mit den eigenen Augen gesehen haben, damit man glaubt, dass es das wirklich gibt.

Aber wie kommt es zu diesen blauen, fast unecht scheinenden Flammen? Verschiedene Gase vermengen sich mit dem Schwefel und entzünden sich wenn sie mit Sauerstoff in Berührung kommen. Apropos Schwefel: Der Ijen Crater ist laut Experten das größte Säurefass der Welt und dient tagtäglich zum Schwefelabbau. Arbeiter ackern unter extremen Bedingungen (toxische Gase ohne Schutzmaske, etc.) den ganzen Tag an der Austrittsstelle des Schwefels. Sobald die Schwefelbrocken in den Holzkörben verladen wurden, stämmen diese Männer bis zu 100 Kilo Schwefel auf den Schulter den Kraterrand hoch. Für einen Normalsterblichen scheint dies fast unmöglich, auf den 200 Höhenmetern, in sehr steilem Gelände, ein solches Gewicht hoch zu bekommen. Der Verdienst dabei, 900 indonesische Rupiah, also umgerechnet ein paar Cent pro Kilo.

Nachdem wir wieder nach oben gestiegen waren, ohne 100 Kilo Schwefel auf den Schultern, warteten wir auf den Sonnenaufgang, welcher einer der Besten auf der Insel Java sein soll. Es wurde uns nicht zu viel versprochen, es war wirklich traumhaft. Als die Sonne sich langsam über den Horizont schlich, war jeden ein Strahlen ins Gesicht gezaubert. Von violett, pink, rosa, orange bis hin zu gelb war jede Farbe zu sehen - einfach herrlich und jedem zum empfehlen!

Schlussendlich gingen wir mit einem DER Reise-Highlights zu unserem Jeep zurück und freuten uns sehr auf ein leckeres Frühstück!