Eigentlich bin ich gar nicht zum Fotografieren nach Irland geflogen. Es sollte vielmehr ein entspannter Urlaub mit meinen Freunden werden. Wir hatten das Glück, ein Haus am Meer für uns zu haben und dementsprechend ungezwungen war der Plan. Zusammen kochen, Wandern gehen und die Ruhe der irischen Westküste genießen. Die letzten Tage verbrachten wir noch mit einem kleinen Roadtrip durch Nordirland. Ganz ohne meine Kamera konnte ich allerdings doch nicht losziehen und so wurde letztendlich doch eine kleine Fotostrecke aus dem Urlaub.

Zunächst erkundeten wir die Gegend rund um Sligo bzw. Rosses Point. Hier bekommt man die ganze Packung irische Klischeeidylle. Saftige grüne Weiden mit unzähligen Schafen und Rindern, schroffe Klippen, sanfte Dünenlandschaften, wunderschöne Strände und der magische Tafelberg Ben Bulbin.

Viele beschweren sich über das irische Wetter, aber ich habe mich jedes Mal gefreut wenn es ein bisschen düster und wolkenverhangen war, weil es meiner Meinung nach einfach perfekt zur Stimmung dort passt. Die Landschaft entfaltet ihre leicht mystische Wirkung erst so richtig wenn der blaue Himmel verschwindet. So sind wir an meinem Geburtstag auch extra morgens zu meinem persönlichen Lieblingsort in der Gegend, dem alten Schloss Mullaghmore, gefahren um ein paar Fotos in der Dämmerung zu schießen. Am Abend gab es zur Feier noch ein T-Bone Steak vom Weiderind und ein kühles Guinness. Irland pur.

Als Abschluss des Urlaubs starteten wir noch einen kurzen Roadtrip nach Nordirland. Hier gab es nochmal mehr herrliche Landschaften zu sehen. Vor allem Fans von Game of Thrones kommen hier voll auf ihre Kosten. Zahlreiche Drehorte befinden sich hier, z.B. die eisernen Inseln, das Schloss Winterfell und der Weg des Königs. Tolle Fotos konnte ich dort allerdings nicht machen – zu überlaufen war es mit Fans aus aller Welt.
Deswegen gibt es hier nur Bilder der etwas einsameren Küstenabschnitte zu sehen, welche mir persönlich aus genau diesem Grund auch deutlich besser gefallen haben. Hier fühlt man die Natur mit allen Sinnen, wenn man an den Klippen steht, der Nieselregen das Gesicht benetzt und man die ständigen Lichtspiele über dem Meer beobachtet. Hartgesottene können auch einen Sprung in den Atlantik wagen. Eine Runde im 15 Grad warmen Wasser schärft sie Sinne und lässt einen so richtig lebendig fühlen.
Irland & Nordirland sind mit Sicherheit keine typischen 0815-Badeurlaubsländer. Aber genau das macht ihren Charme aus. Wenn man kein Problem damit hat, einmal nass zu werden und dem Wind zu trotzen wird man mit einem ganz besonderen Naturerlebnis belohnt, das zum Nachdenken und zur Ruhe kommen einlädt. Man muss sich nur darauf einlassen.