Fast alle Menschen gehen in die Natur, um mal Luft zu holen, um Pause zu haben. Bestes Beispiel: Die Berge. Ob im Winter beim Skifahren, im Sommer beim Bergsteigen. Egal zu welcher Jahreszeit kann man die Zeit in der Natur genießen, ob alleine oder mit Freunden. Viele eifrige Skifahrer sehnen sich regelrecht nach dem Winter, um wieder auf die Piste gehen zu können. Für viele, die sich nicht so sehr für das Skifahren begeistern können, ist der Winter oft der Horror. Das kann ich nur teilweise verstehen. In der Stadt hasse ich den Winter! Ekliger Schneeregen fliegt ins sowieso schon kalte Gesicht, die Füße werden taub von der schmutzigen Kälte. Man freut sich dann wieder, wenn man endlich drinnen ist und einen warmen Tee hat und nicht mehr draußen zu seiner Schule, Fakultät oder seinem Arbeitsplatz hetzt.

Ganz anders ist es aber in der Natur: Hier spielt die Kälte nicht zwingend eine Rolle, ganz im Gegenteil! 2015 reiste ich zusammen mit meiner Schwester und meinem Papa nach Norwegen, im Winter. Hier ist es mir das erste Mal aufgefallen, wie klar und unberührt der Winter doch eigentlich ist. Die Kälte war nicht solche, wie in der Stadt: Kein spärliches Atmen, keine Angst, jeden Moment von der dreckigen, kalten Luft erstickt zu werden. Die Luft war natürlich kalt, aber glasklar. Das war der Moment, wo mir am meisten bewusst geworden ist, wie schön die reine Natur doch ist, dass einem sogar die winterliche Kälte größte Freude bereitet. Ich habe gelernt die Natur zu genießen und zu schätzen.

Die Momente, die MIR dann jedoch am meisten im Kopf festsitzen, sind die, in welchen der Mensch in die Natur eindringt und mehr oder weniger sichtliche Spuren hinterlässt: Ob drastische Verschmutzung oder lediglich die Erbauung von passiven Wanderwegen. Immer wenn ich in der Natur bin, muss ich darüber nachdenken, wie es aussähe, wenn der Mensch die Natur unberührt ließe, wie sich die Flora und Fauna verändern würde? Würde sich viel verändern? Wie lange würde es brauchen, bis sich die Natur vom Menschen erholt hätte? Bis die Umweltverschmutzungen nicht mehr wahrnehmbar wären und die Wanderwege überwachsen wären? Der Mensch hat sich zum Ziel gemacht immer wirtschaftlicher und effizienter zu sein und die Natur muss oftmals darunter leiden. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir das schützen müssen, was uns unsere Nahrung und unseren Wohnraum gibt!